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![]() Pankower Ingenieure
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Ing. Friedrich Wilhelm Geue ( 1879 - 1969 ) |
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- ein bislang vergessener Ingenieur und Erfinder aus Pankow - |
Wilhelm Geue wurde am 1. April 1879 in Großwudicke geboren. 1905 heiratete er in Berlin-Wedding Rosa Schwarz. Als Ingenieur und Erfinder beschäftigte er sich mit dem Bau von Pumpen und besaß auf diesem Gebiet verschiedene Patente. Er lebte bis 1960 in der Pankower Wollankstraße. Am 22. Mai 1969 ist er in Berlin-Schöneberg verstorben. |
Die bekannten Pankower Erfinder wie Burger (1866-1954), Nipkow (1860-1940) und Skladanowsky (1863-1939) waren in der damaligen Familie Geue bekannt, weil sie im Hause GEUE ein- und ausgingen. Ein Sohn von Wilhelm Geue war später z.B. mit Familie Burger befreundet. Der Kontakt Geue - Nipkow bezog sich darauf, dass beide Ingenieure waren. |
Pankow, Wollankstraße 6
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![]() historische Ansicht |
![]() - Adressbuch 1939 - |
![]() Ansicht 2005 |
Wilhelm Geue wohnte in der 1. Etage; in dieser sehr großen Wohnung befand sich auch sein Ingenierbüro. |
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Urkunde vom Reichspatentamt - Patentschrift Nr. 357027.
Ausgegeben am 12. August 1922. Wilhelm Geue in Berlin-Pankow. Vereinigte Roh- und Reinwasserkreiselpumpe. |
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![]() Wilhelm Geue mit einer Pumpe |
![]() - Firmenschild - Die Maschinenfabrik "Cyclop" Mehlis & Behrens wurde 1872 in Berlin gegründet und hatte 1912 ihren Sitz in der Pankstraße. Ein weiterer damaliger Neubau befand sich in der Cyclopstraße; diese Straße war nach den "Cyclopwerken" benannt worden. |
![]() Patent-Pumpe |
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Weitere Erinnerungen und "Fundstücke": | ||
Aus Erzählungen ist bekannt, dass der Großvater wohl über 100
Erfindungen gemacht haben soll.
Auf jeden Fall müssen diese beim Patentamt hinterlegt sein ( Eine Patentschrift liegt hier vor, weitere bei der Familie. ) Am Hinterausgang vom Bürgerpark zur S-Bahn hin stand ein altes Pumpwerk, ein roter Backsteinbau, hier befanden sich sehr große "Geue-Pumpen". Nach Erzählungen soll die Pumpe vom großen Springbrunnen im Bürgerpark auch von Wilhelm Geue stammen. Die letzte Pumpe, die der Enkel noch in Pankow gesehen hatte, war nahe dem Bürgerpark, wo die Panke durch eine Brücke Richtung Westen fließt. Hier war damals Grenzgebiet. Dort stand ein riesiger Bau, wohl ein Pumpwerk aus roten Klinkern, und da stand noch eine große Geue-(Kreisel)-Pumpe. |
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![]() Geue-Patent-Unterlagen |
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Abbildungen verschiedener Geue-Pumpen | ||
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- Es gibt verschiedene weitere Patentunterlagen, z.B.eine Patentschrift vom 2.9.1908 "Lenkbarer Flugapparat mit verstellbaren Gleitflügeln", ein Patent vom 2.10.1921, Patent Nr. 388416 "Dampfwasser Rückspeiseanlage". - Es gibt Unterlagen der Firma "Geue Pumpenbau". (Diese Firma war evtl. später eine Tochter der Fa. Borsig in Berlin.) - Es gibt Aufstellungen, wohin die Pumpen verkauft wurden: z.B. für die Kanalisation der Abwasserwerke in Berlin, für die Stadtwerke in Breslau und auch für deutsche Kriegsschiffe. - Wilhelm Geue war Vorsitzender der "Brodnitz & Seydel Aktiengesellschaft, Berlin" in der Müllerstrasse 177. Bei der Ausstattung des Abwasserpumpwerkes in Mannheim-Neckarau 1907 wurde auch eine Kreiselpumpe der "Firma Brodnitz & Seydel" aus Berlin eingebaut. - In den letzten Arbeitsjahren war Wilhelm Geue bei der Firma "Gebrüder Ritz & Schweizer Pumpenfabrik" beschäftigt. - Es gibt ein Foto von Wilhelm Geue mit einer Pumpe, dahinter die Aufschrift ... für den Betrieb unter Wasser "System Cyclop-Geue" für einen Tiefbrunnen der Irrenanstalt Buch. - Bei einem Besuch einer Pumpenfirma in Mainz konnte sich ein alter Mitarbeiter auch heute noch an "Geue-Pumpen" erinnern. |
Und echte Erfinder versuchen natürlich auch Probleme des "Alltags" zu lösen: So soll Wilhelm Geue eine Taschenheizung erfunden haben, die in der Tasche getragen wurde und dann die Hand erwärmte. Sie war wohl mit Petroleum gefüllt. Genau diese soll heute noch bei der Koreanischen Armee benutzt werden. |
neue alte "Fundstücke": | ||
![]() ehemaliges Abwasserpumpwerk in Mannheim-Neckarau |
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Mathias Hanft schrieb im Dez. 2006: Nachdem ich eher zufällig auf Ihrer Seite gelandet war, möchte ich Ihnen ein paar Bilder von zwei noch existierenden "Geuepumpen" senden. Konkreter sind sie von der Firma Brodnitz und Seydel in Berlin und stehen heute, wie vor 100 Jahren, im Alten Pumpwerk Mannheim-Neckarau. Vielen Dank sagt Willy Manns. |
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![]() Wilhelm Geue war Vorsitzender der "Brodnitz & Seydel Aktiengesellschaft, Berlin" |
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Ing. Carl E. Grähn |
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- ein fast vergessener Ingenieur und Erfinder aus Pankow - |
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![]() Ausstellungsstand der "Orkan"-Betonpfosten |
![]() Werbung für Orkan-Betonpfosten 1913 |
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![]() Anerkennung eines Bauexperten |
![]() Gewerbegebiet in Pankow, seit 1938 Berlin-Wedding |
Auf dem Gewerbegebiet Ecke Nordbahnstraße 17 und Wilhelm-Kuhr-Straße 40
befand sich bis zum 1. Weltkrieg der Betrieb des Ingenieurs Carl E. Grähn.
Seine bekannte Erfindung war der Eisenbetonpfosten "Orkan".
In der Hauptsache stellte er Formenkästen für Betonpfähle her.
Er war dafür im Besitz des Deutschen Reichspatentes; außerdem besaß
er fünf Patente europäischer Staaten sowie eine große Zahl von Gebrauchsmusterschutzen.
Geschützt war ihm auch eine Vorrichtung, die es ermöglichte,
Eisenkrammen in Betonpfähle zu schlagen. Grähn war mit seinen Betonpfosten weltweit bekannt; leider war er kein guter Kaufmann, und so brach sein Geschäft eines Tages zusammen. Er hatte den Überblick verloren. |
![]() Wollankstr. 96 bis 1938 zu Pankow gehörig In kleinem Umfang betrieb er sein Geschäft auf dem hinteren Gelände des Hauses Wollankstraße 96 weiter. Er wohnte auch in diesem Haus. Der Formenbau- und Zementpfostenbetrieb wurde nach dem 1. Weltkrieg eingestellt. Der Firmeninhaber Grähn starb bald darauf. Reich war er nicht geworden. |