Park-Sanatorium
      früher: Breite Straße 32
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      heute:  Dusekestraße 43


Im alten Pankow waren die Grundstücke entsprechend der Grundstücksgrenzen der alten Bauerngehöfte oft recht groß. Erst als in Pankow auch der Bauboom einsetzte, wurden im 19. Jahrhundert die meisten Grundstücke geteilt. So befanden sich auf dem großen Parkgrundstück Breite Straße 32 im vorderen Bereich die Villa und im hinteren Bereich das Parksanatorium.


Das Pankower Park-Sanatorium und seine Umgebung
Das Grundstück Breite Straße 32 hatte schon verschiedene Besitzer, bis es der Arzt Dr. med. A. Blitz erwarb. Er war es, der 1885 das inmitten des Parks gelegene Sanatorium erbauen ließ. Der nächste Besitzer wurde dann Dr. med. Rosenstock, ihm folgte sein Schwiegersohn, der Regierungsbaumeister a.D. Schmidt-Werden.
Das Parksanatorium war ein Haus, das mit der damals modernsten Einrichtung ausgerüstet war. Es hatte z.B. ein eigenes Badehaus. Aber nach dem 1. Weltkrieg wurde das Haus nicht mehr gebraucht und 1918 geschlossen.
Nach kurzem Leerstand pachtete der Staat 1919 das Haus und brachte das Finanzamt unter. Zu DDR-Zeiten waren hier Dienststellen des Stadtbezirksbauamtes untergebracht und nach 1990 diente es als Sozialamt. Derzeitig hat das Haus leider keinen Nutzer.
Pankow
Augenklinik Dr. Gutsch
Breite Str. 32 um 1930
Das Wohnhaus an der Breiten Straße 32 diente seit 1885 Dr. med. Rudolf Gnauck als Kur- und Nervenheilanstalt für Frauen.
In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts betrieb der Pankower Augenarzt Willi Gutsch hier eine Augenklinik.
Diese Villa steht heute noch, jetzt sind Beratungsstellen des Pankower Gesundheitsamtes untergebracht.
Pankow
Villa an der Mühlenstraße 81,
im Hintergrund das Parksanatorium 2005
Dr. Gnauck erweiterte 1887 seine Kuranstalt für Nervenleidende durch Ankauf der Villa mit Grundstück zur Mühlenstraße auf ca. 15 Morgen.
Pankow Schon 1896 wurde der Gnauck´sche Besitz
an eine Terraingesellschaft verkauft.
Um 1936 war der Besitzer der Villa
der Maurermeister Ferdinand Schulz,
was er in seinem Zaun verewigt hatte.


( Die Häuser der Mühlenstraße
wurden mehrmals umnumeriert. )
Das Parksanatorium war für erholungs- und behandlungsbedürftige Rekonvaleszenten eine gute Adresse. Der Chronist May nennt als "wesentliche Kurmittel": Wasser, Gymnastik, Massage, Elektrizität und Diät. Und lt. dem Chronisten Jacobi kamen die meisten Patienten aus Rußland.

Die Patienten des Parksanatoriums nutzten die Möglichkeit, eine der vielen im Angebot befindlichen Ansichtskarten zu verschicken.
Pankow
... im Innern des Sanatoriums - 1903
Pankow
"Lindenplatz" im Sanatorium - 1903
Pankow
Südfront des Hauses - 1905
Pankow
Hauptfront des Hauses - 1905
Pankow
Sanatorim - 1909
Pankow
Sanatorim - 1910
Pankow
Sanatorim - 1910


Finanzamt Pankow

Seit 1919 Sitz der Finanzbehörde mit verschiedenen Bezeichnungen:
Finanzamt Niederbarnim Ost-West / Finanzamt Norden / Finanzamt Pankow


Das Haus heute

Das große alte Haus, was wohl jeder Pankower kennt, hat beide Weltkriege überstanden.
Schon einmal stand es 1918 leer und wurde eigentlich nicht gebraucht.
Heute scheint der Umstand änlich. Das Haus steht leer und der Putz bröckelt.


Pankow
das Grundstück Breite Str. 32 mit der alten Villa
und ehemaligem Sanatorium, 2006
Pankow
Hauseingang 2006
- Dusekestraße 43 -


Pankow Pankow
Das leere Haus im Jahre 2005.

Pankow
Eingangsbereich
Pankow
der hintere Teil
Pankow
mit Blick in den Hof


Pankow Pankow
Der Park zwischen der Breiten Straße und der Dusekestraße wurde 2003 neu gestaltet
und nach dem Arzt Fritz Bleichröder benannt, der bis 1938 an der Breiten Straße 33 gewohnt hatte.





Quellen:
"Pankow einst und jetzt", Eine Chronik von L. May, 1894
"Große Stadt aus kleinen Steinen", Ein Beitrag zur Geschichte des 19. Berliner Verwaltungsbezirkes, 1936
"Pankow - Chronik eines Berliner Stadtbezirkes" von Rudolf Dörrier, 1971
Heimatsammlung Manns, Pankow



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