Kolonie Schönholz
|
Schönholzer Heide
|
Die Kolonie Schönholz |
Die erste Erwähnung der Siedlung Schönholz stammt aus der Zeit der Königin Elisabeth Christine. Um 1780 siedelten hier meist bömische Kolonisten. Sie pflanzten Maulbeerbäume für eine Seidenraupenzucht. Das war aber nicht erfolgreich, und so prägten um 1900 viele große Ausflugslokale Schönholz. |
![]() Schönholz, Ecke Provinzstraße |
![]() Restaurant "Kastanienwäldchen" Schönholz |
![]() Restaurant "Schönholzer Flora" |
![]() Restaurant "Tivoli" Schönholz |
Die Schönholzer Heide |
Bekannter als die Siedlung ist das weitläufige Waldgebiet der Schönholzer Heide. Im Laufe der letzten ca. 125 Jahre fanden in der Heide vielfältigste Aktivitäten statt. Um 1800 wurde hier ein Gutshaus erbaut, durch seine aufwendige Gestaltung hatte es den Beinamen "Schloss Schönholz". Von 1872 bis 1884 war hier die Höhere Mädchenschule des Fräulein Henriette Jenrich untergebracht. 1882 erwarb die Berliner Schützengilde die Ländereien um das Schützenhaus einschließlich des Gutshauses. Die Schützengilde ließ das ziemlich verwahrloste Gutshaus irgendwann abreißen. |
![]() |
![]() Schönholz, Allee und Schloss |
![]() Das alte Gutshaus um 1900 - "Altes Schloss" Schönholz |
![]() Weg zum "Schloss Schönholz" |
In der Schönholzer Heide konnte man schon Ende des 19. Jahrhunderts sportlich organisiert aktiv sein. So hatten z.B. der Akademische Turnverein (ATV) und der Verein für Bewegungsspiele (VfB) hier ihre Sportplätze. Die "Berliner Schützengilde" war 1894 in die Anlagen der Schönholzer Heide umgezogen. |
![]() Sporthaus des Akademischen Turnvereins |
![]() Sportwiese in Schönholz |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() Schützenhaus in Schönholz |
![]() Rasentennisplätze in Schönholz |
![]() |
- Schönholzer Heide - Förderer: Vaterländischer Frauen Verein Pankow-Niederschönhausen - Schönholz |
Um 1900 wurden in der Schönholzer Heide für bedürftige erkrankte Frauen und Kinder Erholungsstätten eingerichtet. Im Jahr 1904 zählt ein Bericht folgende Krankheiten auf, die hier geheilt werden konnten: Lungenkrankheit (Tuberkulose), Blutarmut, Nervenschwäche, Magenkrankheit, Rachitis. |
![]() Eingang zur Erholungsstätte |
![]() Gesamtansicht der Wald-Erholungsstätte |
![]() Erholungsstätte im Wald |
![]() Frauen, Mädchen u. Kinder als Patienten |
![]() Waldszene in der Erholungsstätte Pankow |
![]() Liegekur in der Kinder-Erholungsstätte |
Ein um 1900 gegründeter Verein "Rettet die Heide" sorgte dafür, dass der preußische Forstfiskus das rücksichtslose Abholzen einstellen musste. Die Terraingesellschaften wollten die Heide gern bebauen. Dank der Initiative der Bürger konnte die Schönholzer Heide in ihrer heutigen Ausdehnung als beliebtes Berliner Ausflugsziel gerettet werden. |
![]() Eine Originalansichtskarte um 1900: "Die Schönholzer Heide wird parcellirt." |
Wintersport in der Schönholzer Heide | |
![]() In der flachen Heide entsteht um 1927 eine Rodelbahn. |
![]() Rodelberg in Schönholz in den 30er Jahren. |
Das ausgeschachtete Erdreich vom Pankower U-Bahn-Bau machte es möglich. |
Gegen Ende der zwanziger Jahre befand sich in der Heide ein Ableger des Lunaparks. Alles, was zu einem Vergnügungspark gehörte, war aufgebaut. |
Schloss Schönholz (Traumland) Schönster u. größter Aufenthalt des Nordens. |
|
![]() |
![]() Das Original: Die "Luna-Park" Terrassen am Halensee. |
![]() Restaurant mit Rheinlandsälen und großem Garten mit Konzerthalle in Schönholz. |
![]() |
TRAUMLAND Schloss Schönholz, der neue Lunapark von Berlin |
|
![]() "Der kleine Udet" |
![]() Himalaya-Bahn |
![]() Im Schloss Schönholz-Park |
|
![]() Riesenrad |
![]() Tanz-Pavillon |
![]() Heeps Liliputaner aus der Traumstadt Liliput |
|
![]() |
![]() |
![]() Schon 1933 trafen sich hier auch die Nationalsozialisten. |
Im Sommer 1940 richteten die Nazis auf dem Gelände des ehemaligen Vergnügungsparks "Traumland"
in Schönholz ein Lager für ausländische Zwangsarbeiter ein.
Bis Kriegsende mussten dort tausende Zwangsarbeiter "leben", die u.a. für die deutsche Waffen- und Munitionsfabrik Borsigwalde
und die Argus-Motorenwerke Reinickendorf zu arbeiten hatten. Als auch auf Schönholz Bomben fielen, wurden fast alle Baracken ein Opfer der Flammen; so erinnert heute fast nichts mehr an diese Zeit. |
|||
![]() |
Pfarrer Joseph Lenzel
( * 21.4.1890 3.7.1942 ) war katholischer Pfarrer der St.Maria Magdalena Kirche in Niederschönhausen. 1940 feierte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Parrer Lenzel ging in dieses Arbeitslager und leistete den Verschleppten menschlichen und auch materiellen Beistand. Er wurde im Januar 1942 von den Nazis verhaftet und ins KZ verschleppt. Am 3.7.1942 wurde er in Dachau ermordet. |
![]() |
"Heide-Theater" - Die Freilichtbühne in der Schönholzer Heide | |
Mitte der fünfziger Jahre versuchte die DDR, wieder eine Vergnügungsstätte in der Schönholzer Heide zu etablieren. So wurde Mitte August 1956 das "Heide-Theater" eröffnet. Es gab 2500 Plätze. Es wurden unterschiedliche Kulturprogramme angeboten, aber nach dem Mauerbau stellte diese sozialistische Vergnügungsstätte 1962 den Spielbetrieb ein und die Natur konnte sich wieder ausbreiten. | |
![]() Freilichtbühne Ende der 50er Jahre |
![]() Freilichtbühnengelände im Jahr 2000 |
Die Schönholzer Heide hat nicht nur die Abholzung überstanden, sondern auch
einiges kommen und untergehen sehen. Heute kann man im Volkspark Schönholzer Heide spazierengehen oder joggen; Vergnügungsstätten findet man aber keine mehr. |
|
![]() In der Schönholzer Heide 2003 |
![]() Bauliche Reste aus der Zeit 1940-45 |
Oder man besucht die Gedenkstätten für Opfer des 2. Weltkrieges in der Schönholzer Heide. |
|
![]() Gedenk- und Grabstätte für gefallene sowjetische Soldaten |
![]() Waldfriedhof für deutsche Opfer des 2. Weltkrieges |