Verkehrsmittel im Bezirk Pankow
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seit 1854: Busverkehr zwischen Pankow und Berlin | |
![]() Pferde-Omnibus |
Omnibusse, die auf einer bestimmten Strecke regelmäßig fuhren, entwickelten sich zuerst in Paris 1823.
In Berlin wurden Pferde-Omnibusse 1846 eingeführt. Seit 1854 verband der gelbe Pferde-Omnibus
Berlin auch mit Pankow, es war die Linie zwischen Pankow und dem Schönhauser Tor. 1865 schlossen sich die verschiedenen Omnibus-Unternehmen zusammen und es entstand die Allgemeine Omnibus-Aktiengesellschaft ( ABOAG ). Bereits 1868 betrieb die ABOAG 19 Pferde-Omnibuslinien. |
Am 19.11.1905 fuhren die ersten Autobusse mit Motorantrieb in Berlin. Seit 15.3.1913 fuhr die erste Omnibuslinie von Pankow-Kirche zum Bahnhof Kaiser-Friedrich-Straße in Neukölln, es war die Linie 4. Infolge des 1. Weltkrieges wurde diese Linie aber wieder eingestellt. Am 27.1.1925 wurde die Linie 29 von Pankow, Breite Straße nach Neukölln, Hermannplatz eröffnet. |
![]() Ein Bus Breite-, Ecke Schlossstraße |
![]() Original-Foto eines Kraftomnibusses der ABOAG-Linie 9 in Pankow |
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![]() ![]() In den 30er Jahren fuhr die Omnibuslinie 9 von Pankow nach der Wilmersdorfer Straße ( über Schönhauser Allee, Hackescher Markt, U.d.Linden, Tiergarten, Knie, Bismarckstraße ) |
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Autobus Typ NAG D2 May ( Nationale Automobil-Gesellschaft ) Baujahr 1928 Fahrtziel der Linie 2: ![]() |
Auf alten Pankower Ansichtskarten ist die alte Bus-Haltestelle Pankow-Kirche, Berliner Straße / Ecke Breite Straße abgebildet. |
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Hier sehen Sie Streckenführungen historischer Buslinien in Pankow:
Busverkehr 1912 / 1925 / 1938 |
seit 1874: Pferdebahn-Verkehr zwischen Pankow und Berlin |
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1895: die erste elektrische Berliner Straßenbahn ( "Siemens-Bahn" ) fährt zwischen Berlin-Wedding und Pankow |
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Ein Sammlerfreund stellte mir aus einem alten Katalog der Firma Siemens & Halske
aus dem Jahre 1900 ein seltenes Bild zur Verfügung. Es zeigt einen Straßenbahnhof
und die Bildunterschrift Pankow, Kraftwerk. Dabei kann es sich nur um den ersten Pankower Straßenbahnhof in der Brehmestraße aus dem Jahre 1895 handeln. Davon ist in alten Pankower Chroniken keine Abbildung zu sehen. Der erste Betriebshof mit Wagenhalle, Schiebebühne, Reparaturwerkstatt, Kohlenschuppen und Kraftstation befand sich südöstlich vom S-Bahnhof Wollankstraße in der Brehmestraße 21-22. Im Kesselhaus gab es Dampf- und Dynamomaschinen in doppelter Ausführung für normalen Betrieb und als Reserve. |
![]() 1. Straßenbahnhof - Brehmestraße 21-22 |
Dieser erste Pankower Straßenbahnhof in der Brehmestraße bestand nur
von 1895 bis 1901, dann war er schon zu klein geworden. Die Siemens & Halske A.G. ließ 1901 in der Pankower Damerowstraße 9-13 einen neuen Straßenbahnhof erbauen. Hier ist eine seltene Abbildung auf einer Postkarte von 1911 zu sehen. 1930 wurde dieser Straßenbahnhof ebenfalls stillgelegt und 1936 dort an der Straßenfront ein Wohnblock gebaut. |
![]() 2. Straßenbahnhof - Damerowstraße 9-13 |
Und hier die Straßenbahnhistorie dazu:
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden verschiedene neue Antriebsarten für die Straßenbahnen entwickelt und erprobt. Dampfmaschinen setzten sich in Berlin nicht durch. Die Firma Siemens & Halske plante die Einführung des elektrischen Betriebes für Straßenbahnen. Die Gemeinde Pankow, die bereits seit 1874 durch eine Pferdebahn mit Berlin verbunden war, bekundete ihr Interesse an einer elektrischen Straßenbahn. Nach Abschluss der Verhandlungen begann die Firma Siemens & Halske im Mai 1894 mit dem Bau auf Pankower Gebiet. Nach Überwindung verschiedener Differenzen zwischen den damaligen Betreibergesellschaften fand am 14.1.1895 die erste Probefahrt der elektrischen Straßenbahn von Pankow nach Gesundbrunnen statt. Während dieser Zeit fuhren auch noch Pferdebahnen. Und am 10.9.1895 war es endlich soweit: die Strecke von Pankow nach dem Wedding wurde offiziell in Betrieb genommen. Damit fuhr auf Berliner und Pankower Gebiet die erste elektrische Straßenbahn Berlins nach einem Fahrplan. In Berlin erfolgte die grundsätzliche Einführung der elektrischen Straßenbahn erst 1896. Diese erste Bahn wurde später in Berlin bis Mittelstraße/Ecke Friedrichstraße verlängert. |
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![]() Eine "Siemens-Bahn" in der Pankower Kreuzstraße |
Die Linienführung dieser "Siemens-Bahn" verlief wie folgt: eine Richtung: ab Prinzenallee/Ecke Badstraße - Wollankstraße - Breite Straße - Damerowstraße bis Ecke Mendelstraße Gegenrichtung: Breite Straße - Wilhelm-Kuhr-Straße - Kreuzstraße - Wollankstraße Für die Strecke innerhalb Berlins wurde der Strom den Berliner Elektizitätswerken entnommen, außerhalb dem Pankower Kraftwerk. |
![]() Triebwagen der "Siemens-Bahn" an der Endstation Mendelstraße in Pankow |
![]() Endstation Pankow Mendelstraße Linie 45: von Pankow nach Lichterfelde |
![]() Triebwagen der Siemens-Bahn fährt in der einen Richtung durch die Kreuzstraße |
![]() Triebwagen der Siemens-Bahn fährt in der Gegenrichtung durch die Wollankstraße |
![]() Eine Siemens-Bahn in der Breiten Straße |
![]() Eine Siemens-Bahn in der Damerowstraße |
Hier sehen Sie Streckenführungen historischer Straßenbahnlinien in Pankow:
Straßenbahnverkehr 1912 / 1925 / 1938 |
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Quellen: "Große Stadt aus kleinen Steinen" Ein Beitrag zur Geschichte des 19. Berliner Verwaltungsbezirkes; Sonderdruck aus dem "Anzeiger für den Berliner Norden" "100 Jahre Elektrische im Bezirk Pankow von Berlin" vom Arbeitskreis Nahverkehrsgeschichte, Berlin 1995 Heimatsammlung Manns, Pankow |