+ + +    Pankow im 2. Weltkrieg    + + +

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Pankowkarte von 1936
recherchierten Pankower Karte von 1936


Ereignisse im "Konzerthaus Pankow" 1932
Konzerthaus

Braunes Parteilokal
Konzerthaus
mit eindeutiger Aussage im Juli 1932
Konzerthaus


"Konzerthaus Pankow" - Breite Straße
Die Breite Straße im Herzen Pankows
war einst Pankows Flaniermeile
mit ansehnlichen Bürgerhäusern
und vielen Restaurants,
z.B. Linderīs Restaurant,
später Konzerthaus Pankow.


Breite Strasse

Breite Strasse 1943

22. November 1943

Die Pankower Chronik berichtet über diese Zeit:

"Schwerer britischer Bombenangriff auf Pankow.
Eine Mine zerstörte das bekannte Gartenlokal
von Linder ( Konzerthaus Pankow )
in der Breiten Straße."
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von R. Dörrier, 1949]




Mangel während des Krieges   -   "Textilien auf Marken"
Reichskleiderkarte
Karte für den Herrn - gültig bis 31. Oktober 1940
Reichskleiderkarte
Karte für die Frau - gültig bis 31. August 1941



ein Kartengruß aus Pankow vom 4.9.1943

Pankow-2.Weltkrieg
Pankow - Parkstrasse
eine Ansichtskarte von der
Pankower Parkstraße


geschrieben von G. an E.
am 4. September 1943 - 3.30 Uhr
Ansichtskartenrückseite

Liebe E.! War gerade mit m. Brief an Dich fertig...
Alarm 23.20 Uhr - früh 2.45 Uhr.
Also fast 3 1/2 Stunden Groß-Angriff -
Himmel ... noch jetzt rot.
Brandgeruch liegt schwer in der Luft,
andauernd noch Explosionen - Bomben haben erhalten:
Schloß-, Kavalier-, Pestalozzi-, Parkstr., Bürgerpark.
Umseitiges Haus (X) 1 Brandbombe Dachgeschoß,
Brand aber gelöscht -
Straßenbahnen stehen auf der Straße still.
Strom geht nicht.
Andauernd fahren Feuerwehren, Polizeiautos.
Eine Bombe machte am Tage...Schaufenster entzwei ...
Starke Luftdruckwirkung den Keller zerstört.
Im Haus alles sonst in Ordnung. Morgen mehr...
Herzl. Grüße, 1000 Küsse...G.
Panke Brücken 12 Brandbomben.
4.9.43 - 3.30 früh
Wir haben Glück gehabt.




Die Pankower Chronik berichtet über diese Nacht:
"..,in der Nacht vom 3. zum 4. September,
fiel die erste schwere Mine in Pankow
auf den Neubaublock an der Schloßpark-
Ecke der Kavalierstraße,
sieben Häuser wurden niedergerissen,
etwa fünf Tote waren zu beklagen."
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]





Pankow-2.Weltkrieg Pankower Ansichtskarten-Mitteilungen 1943 Pankow-2.Weltkrieg

16.07.1943: "...Gestern waren die Flieger hier, haben uns aber nichts getan...."

25.08.1943: "...Esse eben im Ratskeller. Hier essen mehrere Ausgebombte.
Es sind 1000e obdachlos geworden. Brieflich mehr....."

16.09.1943: "...Am 13. und 14. war Alarm, nicht so schlimm...."

22.09.1943: "...Diese Nacht haben uns die Tommys verschont...."
Die Pankower Chronik berichtet über diese Zeit:
Die große Luftoffensive gegen Berlin begann in der Nacht des 23. August 1943.
In der Nacht vom 03. zum 04. 09.1943 schlugen die Bomben in Pankow ein.
Im November 1943 fanden die schwersten Nachtangriffe auf Berlin statt.
Der Angriff vom 18.11.1943 traf unseren Bezirk besonders schwer.
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]



In den Jahren verstärkter Bombenangriffe auf deutsche Städte durften solche
Vordrucke verschickt werden. Schrieb man nicht mehr als 11 Worte, war der Versand kostenlos.

Lebenszeichen aus Pankow im Januar und Februar 1944
Pankow-2.Weltkrieg
eine Eilnachricht an die Verwandtschaft ...
Pankow-2.Weltkrieg
... mit einem Lebenszeichen vom 21.01.1944
Meldung
neue Nachricht am 16.02.1944:  "Angriff gesund überstanden, Wohnung heil."
Die Pankower Chronik berichtet über diese Zeit:
Am 3.1. und 30.1.1944 wurden in Pankow einige Häuser durch Bomben und Minen zerstört,
aber in der Mühlenstraße sind während dieser Zeit keine Treffer verzeichnet.
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]


Pankow-2.Weltkrieg eine Nachricht aus Pankow vom 23.07.1944 Pankow-2.Weltkrieg
".... Am 5.8. bekommst Du Urlaub, den Du in Berlin verleben möchtest.
Hoffentlich geht alles gut und wir haben Ruhe, augenblicklich haben wir sehr viel Alarm.
Vor ein paar Wochen haben sie 5 große Bomben im Bürgerpark abgeworfen.
Gott sei Dank, daß sie nicht die Häuser trafen.
Vom Freitag zum Sonnabend war Tante T. wieder die ganze Nacht auf dem Rathaus tätig,
da Schönhausen getroffen war ...."
Die Pankower Chronik berichtet über diese Zeit:
Am 7.5., 8.5., 10.5., 25.5., 11.6., 21.6.1944 verschiedene Tages- und Nachtangriffe
englischer und amerikanischer Bomber auf Pankow und Niederschönhausen mit vielen Toten und Zerstörungen.
Im Rathaus Pankow war die Zentrale der militärischen Verteidigung untergebracht.
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]



16.03.1945, 19 Uhr
Pankow-2.Weltkrieg
die Post arbeitet noch
Die Pankower Chronik berichtet über diesen Abend:
"Der Abend des 16. März brachte wieder einen größeren Angriff auf Berlin.
Beim Angriff erlitt ( u.a. ) das Lichtspielhaus "Odeum" in der Berliner Straße erhebliche Beschädigungen."
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]



Das Pankower Postamt 1 ( s.Stempel ) war Berliner Str. 12,
das Kino "Odeum" war Berliner Str. 54.



Am 23.3.1945 um Mitternacht wurde das Haus Berliner Str. 47 zerstört;
am Vormittag des 24.3.1945 schrieb eine Mieterin über ihre Eindrücke und Sorgen.
Berliner Str. 47
Postkarte vom 24.3.1945
Berliner Str. 47
Gertrud Köhler schrieb
Frau Köhler war zum Glück im ruhigeren Niederschönhausen.
Als sie am 24. März 1945 vormittags an ihrem Wohnhaus Berliner Str. 47 vorbeischaute, fand sie nichts als Schutt und Trümmer. Die Helfer waren noch beim Aufräumen. Aus einem Luftschutzkeller konnten viele Verschüttete noch lebend geborgen werden; in einem anderen Keller waren alle Menschen tot.
Nazipropaganda
Postkarten-Propaganda-Zudruck seit 1943/44
1945 bestand diese "Hilfe"
aus dem Wegräumen von Trümmern
und dem Bergen von Verschütteten und Toten.
Die Pankower Chronik berichtet über diese Nacht:
"Am 23.03.1945 kurz vor Mitternacht zerstörte eine schwere Mine die Häuser Berliner Str. 46, 47, 48."
[Quelle: Kleine Chronik eines Berliner Bezirks von Rudolf Dörrier, 1949]



Spuren des 2. Weltkrieges im und am Rathaus Pankow
Pankow-Rathaus
Pankow
Wiederentdeckung im März 2001:
Ein riesiger Betonklotz füllte einen in Vergessenheit geratenen und daher bislang
ungenutzten Raum im Erdgeschoss des Pankower Rathauses fast vollständig aus.
Er wurde bei Bauarbeiten "wiederentdeckt". Ganz unbekannt war dieser
Zustand nicht, aber es hatte sich niemand ernsthaft darum gekümmert.

Es war eine Hinterlassenschaft aus der Zeit der Bombenangriffe auf Pankow,
denn im Rathaus wurde um 1942/43 ein Kellerraum als Luftschutzraum eingerichtet,
der durch diese starke Betondecke zusätzlich gesichert worden war.

Siehe dazu auch meine Zusammenfassung der Zerstörungen in Pankow.


Der Pfeil markiert das ungenutzte Zimmer mit dem Betonklotz im Erdgeschoss.
Abbau des Betonklotzes ab September 2001:

Der Betonblock füllte den Raum neben dem Haupteingang bis auf einen Meter Höhe unterhalb der Decke aus. Dieser Block aus Stahlbeton, der auf Stahlträgern gelagert war, wurde nach fast 60 Jahren abgetragen.
Jetzt wird dieser Raum wieder genutzt.
Pankow

Original-Giebel
Pankow
Schäden am östlichen Giebel im August 2002:

Das Rathaus wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und anschließend nur notdürftig repariert.

Diese Reparatur erwies sich nun als unzureichend, denn Ende August 2002 zeigten sich Risse im Mauerwerk und lockere Bauteile mussten entfernt werden.

Im Juli 2003 waren die 100 000 Euro teuren Sanierungsarbeiten abgeschlossen.
restaurierter-Giebel
Pankow


Solche Pfeile wiesen den Weg zum Luftschutzraum.
zum LSR
In Alt-Pankow entdeckt im Mai 2005.


Hier sehen Sie eine umfangreiche Zusammenstellung von Zerstörungen im Bezirk Pankow während des 2. Weltkrieges,
die ich anhand alter Unterlagen und Berichte zusammentragen konnte.

Zerstörungen in Pankow 1940 - 1945

Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges


  ©   www.ansichtskarten-pankow.de